Die ersten Wochen

Mit seinem Einzug änderte sich alles für mich. Er behandelte mich wie seinen Schatz, den er gegen alles verteidigen musste. Da ich als Gastwirtin zu jedem Gast besonders aufmerksam sein musste, war er oft sehr ungehalten. Er begann sich mit einigen Stammgästen anzufreunden , spielte mit ihnen Kicke rund Dart, sorgte so für guten Umsatz. Da es im Schwarzwald nur weinige Lokale für junge Erwachsene gab, hatte ich bald sehr viele Gäste und wir begannen diverse Partys zu feiern. Das Geschäft lief gut.

Es gab einige „russische“ Gäste die nach zu viel Alkohol ausfällig wurden, aber ich hatte ja meinen privaten Türsteher, der entsprechend handeln konnte.

Von meinen Gästen waren auch viele während ihrer Wehrdienstzeit in seiner Kaserne gewesen. Es kam hier manchmal zu Diskussionen über seine Tätigkeiten. Einige zweifelten an seinen Aussagen, aber er hat sich immer herausgeredet. „Mädchenpanzerfahrer“ nannten ihn einige. Ich habe mich nie mit seinem Job auseinandergesetzt, sondern immer an meinen Helden geglaubt.

Er war nur an den Wochenende da. Im April 2001 war er für 6 Wochen weg. Es war Ostern, der Biergarten wurde eröffnet und die ersten Touristen strömten in den Ort.

An einem sonnigen Samstag Nachmittag stand er plötzlich im Biergarten hinter mir. Ich spürte ihn, obwohl er mich weder berührte noch ansprach. Die Damen, denen ich gerade die Schwarzwälder Kirschtorte gebracht hatte verstummten und starrten ihn an. Ich drehte mich um und ließ vor Schreck mein Tablett fallen. Er stand in den Bundeswehrklamotten vor mir uns sah aus, als käme er gerade von einem Feldzug zurück. Braungebrannt, dreckig, starre Augen. Er packte mich an der Hüfte, schob mich in die Küche und nahm mich quasi wieder in Besitz. Er sprach kein Worte, sondern nahm seinen Rucksack und ging ohne ein Worte gesagt zu haben wieder.

Ich war geschockt. Meine Bedienung übernahm. Ich folgte ihm. Er ging in unsere kleine Wohnung und duschte solange, bis das Wasser kalt war. Auch dann blieb er noch darunter stehen. Es war nicht möglich, mit ihm zu sprechen. Seine Klamotten stanken erbärmlich. Nach dem Duschen hob er mein Dirndl hoch, nahm mich schnell und hart von hinten. Dann legte er sich ins Bett und schlief ein.

Nachts um 2 Uhr, als ich gerade das Lokal abschloss, stand er wieder hinter mir und sagte nur : “ Ich bin wieder da“. “ Ja, das sehe ich. Was ist mit Dir?“ Sein Blick wurde düster und er sagte: „Es gibt Sachen zwischen Himmel und Erde, die Dich nichts angehen und nun erfüll deine Pflicht als Frau“.

Wir gingen wieder in die Wohnung. Dieses Mal war der Sex deutlich angenehmer und wir schliefen sogar Arm in Arm ein.

Am nächsten Morgen telefonierte er. Seine Stimme klang ganz anders, ruhig, normal, so als ob immer alles in Ordnung sei. Ich dachte, er telefoniere mit einer Bekannten, bis er sagte: „Wie geht es denn Vater?“ Erst da hatte ich den Hauch einer Ahnung, dass er mit seiner Mutter telefoniert hatte. So hätte ich nie mit einem Elternteil geredet! Ich war erstaunt. Er hörte sich an wie ein kleiner Junge.

Offensichtlich war der Vater nicht da, denn er beendete das Telefonat mit den Worten: „Ja, Mama, ich komme immer wieder zu Dir zurück. Bin doch dein Junge.“

Er sagte nach dem Telefonat zu mir, dass es Zeit wird, seine Mama kennenzulernen. Wenn er das nächste Mal am Wochenende da sei, würden wir ins Saarland fahren. Er wollte auch meine Mutter kennenlernen. Mein Vater war schon lange verstorben.

Im Mai hatte ich mein Lokal fast ständig ausgebucht, aber er sagte, dass er darauf keine Rücksicht nehmen könne. Er habe das Sagen.

Widerspruch war hier in diesem Moment zwecklos. Es dauerte noch vier Wochen, bevor unser Wochenendtrip durch Deutschland begann. Am 18. Mai ging es los Richtung Saarland. Ich hatte endlich die Gelegenheit ihn über seine Familie auszufragen. Er ist ein Einzelkind und ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Früher hat er Fußball und Tischtennis gespielt. Er hatte eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker gemacht und seine Mama hat alles für ihn gemacht. Seine Mama noch viele Geschwister. Von seinem Vater hat er kaum gesprochen.

Nach drei Stunden kamen wir im Saarland an. Schade, denn wir hatten nur im Auto die Gelegenheit miteinander zu sprechen.

 

 

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