Am Dreikönigstag 2001 besuchte ich mit meiner besten Freundin unsere Stammdiscothek im Schwarzwald. Sie schwärmte mir seit langen von einem so tollen Typen mit so starken Armen und so dunklen Augen vor, dass ich ihn sofort erkannte, als sie ihn plötzlich entdeckte. Meine Freundin stürmte auf ihn zu und hängte sich um seinen Hals. „Meine Güte, wie peinlich“ dachte ich und ging weiter. Ich spürte seine Blicke auf mir. Ich ging links um die Tanzfläche herum, er rechtsherum , allerdings ohne meine Freundin am Körper. Bei DJ standen wir voreinander. Er nahm mit in die Arme, legte seine Hand in meinen Nacken und küsste mich intensiv und innig. Mir wurden die Knie ganz weich. Er ließ mich dann los uns sagte mir direkt ins Ohr: „Dich lasse ich nie wieder los. Ich heiße P. ( seinen Namen möchte ich hier nicht veröffentlichen, da ich heute um mein Leben fürchte)“. Ganz besitzergreifend legte er seine Hand auf mein Hinterteil und drückte mich Richtung Bar, denn dort standen seine beiden Kollegen. Im Laufe derdes Abends erfuhr ich, dass er Soldat bei der Bundeswehr ist. Wir feierten ausgelassen bis die Disco geschlossen wurde. Er musste um 6.00 Uhr in der Kaserne seinen Dienst antreten, es war noch gerade Zeit, die Uniform anzuziehen. Ich bin nach Hause in meine kleine Wohnung gefahren und konnte kaum einschlafen. Gegen Mittag klopfte es an meinem Fenster, der Weg führte direkt daran vor. Er stand vor meiner Tür !
Den Nachmittag verbrachten wir im Bett. Ich habe noch nie vorher einen Mann mit einer solchen Muskulatur gesehen. Noch nie habe ich jemand so starkes gespürt. Ich fühlte mich geschützt und geborgen. Die Augen waren so dunkel, heute frage ich mich, ob daraus nicht doch ein Dämon blickt. Ich konnte kaum noch klar denken. Wir fuhren abends in die Stadt zur Kneipenmeile und bestellen uns in einem Imbiss eine Kleinigkeit zu Essen. Es waren zur späten Stunde viele seltsame Menschen dort unterwegs, aber das erste Mal bin ich ohne Angst dort hergegangen, denn ich hatte ja nun meinen persönlichen Bodyguard. Er erzählte von seinem Job als Soldat. Da ich vorher nie etwas damit zu tun hatte, war ich beeindruckt. Waffen und Gewalt liegen mir bis heute fern.
Er blieb das ganze Wochenende bei mir. Wir trafen uns mit seinen Freunden, spielten Billard und ich konnte meine weiblichen Reize an ihm austesten. Er hielt mich mit seinen Blicken gefangen. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, oder ist es mittlerweile Angst?
Am Montag morgen durfte ich ihn um kurz vor 6.00 Uhr zur Kaserne fahren. Mir ist da erst bewußt geworden, dass er gar kein Auto bei hatte. Ich fuhr zu dieser Zeit einen gelben 318is BMW und war stolz wie Oskar auf dieses Auto. Selbstverständlich ist er gefahren, mir war es nur nicht bewusst.
Damals hatte ich ein C25-Handy und in meiner kleinen Heimat gab es kaum Empfang. Er meldete sich per SMS am Freitag und teilte mir kurz mit, dass er zu einem geheimen Einsatz müsse, er würde sich wieder melden. Ich war schockiert, denn ich dachte wirklich, dass er am Wochenende da sei, so wie alle anderen Soldaten aus dieser Einheit auch. Im Nachhinein hätte ich hier schon stutzig werden sollen, aber die rosarote Brille hat dies verhindert. Ich ging also meinem Job nach. Zu dieser Zeit eröffnete ich gerade meinen eigenen Gastronomiebedarf und hatte ausreichend zu tun.
Auch das folgende Wochenende meldete er sich nicht. Meine Freundin tröstete mich und sagte, dass er sich oft monatelang nicht melde. Ich hatte für mich entschieden ,dass ich eine solche Beziehung nicht möchte und beschloss zum Frustshopping nach Freiburg im Breisgau zu fahren. Ich liebe diese Stadt!
Plötzlich klingelte mein Handy und er war dran. Er klang so selbstverständlich, so als ob nichts gewesen sei und fragte was ich mache. Ich schaute in meine Tüte mit den schicken Dessous. Am Abend wollte er diese live sehen. Leider hatte ich abends schon einen Termin und wirklich keine Zeit für ihn. Er wurde sehr ungehalten und ich stand mit Tränen in den Augen vor dem Freiburger Münster mit der teuersten Wäsche in der Hand, die ich mir bis dato gekauft hatte.
Es war ein geschäftlicher Termin und er begleitete mich. Ich war bis zu diesem Termin aufgrund meiner Ausbildung durchaus in der Lage geschäftliche Dinge allein zu klären, aber er riss das Gespräch an sich. Ich kam nicht zu Wort.
Es schmeichelte mir in diesem Moment, er benahm sich wie ein richtiger Mann. So eine Persönlichkeit kannte ich bisher nicht. Groß, dunkel, dominant, raumfüllend, starke Stimme,…Heute frage ich mich, was diese Stimme unseren Kindern gesagt hat.
Nach dem Termin gingen wir wieder zu meine kleinen Wohnung. Er bestand darauf, dass ich ihm etwas koche. In der Zwischenzeit übernahm er das Kommando über meinen Fernseher und wies mich an, zukünftig weniger Mädchenkram zu besitzen und alles immer nach „Zucht und Ordnung“ zu halten. „Okay, das ist eine Ansage“, dachte ich und bereitete die Nudelsauce zu.
Nach dem Essen benahm er sich wie ein Mann. Er legte die Füße auf den Tisch, verdaute lautstark und ich fragte, ob er nun auch noch ein Bier wolle. Dies hätte ich nicht fragen sollen, denn ich bekam meinen allerersten Schlag aufs Hinterteil. „Du darfst jetzt um Vergebung bitten.“ Er drückte mich herunter und öffnete seine Hose. Der Rest war dann wieder schön und liebevoll, auch wenn ich kaum sitzen konnte.
Am Sonntag Nachmittag verabschiedete er sich plötzlich, nach dem er eine SMS erhalten hatte. Dabei hatte ich mich so auf den Abend gefreut. Ich durfte ihn wieder in die Stadt fahren und an einem Parkplatz aussteigen lassen. Ich fragte: „Hast du eigentlich keine Auto?“ “ Nein, das ist kaputt, muss ich erst reparieren, habe ja jetzt dein Auto und dich“.
Anfang Februar habe ich Geburtstag. Am Tag vorher rief er an und sagte mir, dass ich meinen Geburtstag später feiern soll, er sei nicht da, sondern auf der SKI-WM in St. Anton als Bodyguard.
Da ich mit der Geschäftseröffnung ausreichend ausgelastet war, viel mein Geburtstag sowie aus, war mit meiner Freundin in der Disco. Ich erntete viele Blicke, besonders von einer anderen jungen Dame. Es wurde über mich getuschelt und ich fühlte mich gut dabei.
Ein guter Freund aus meiner alten Heimat NRW war bei mir zu Besuch, er wollte Ski fahren. Er kam so um den 10. Februar herum zu mir. Am 14. Februar klingelte mein Handy. P. war dran.. Ich musste mich setzen. „Du holst mich jetzt hier in der Siedlung ab“. Wieder nur ein Befehlt. So langsam war ich es irgendwie leid. In dieser Reflexion fällt mir auf, das ich darauf nur gekommen bin, wenn wir uns einige Tage nicht gesehen hatten. Mein Freund begleitete mich. In der Siedlung angekommen sahen wir P. mitten auf der Straße stehen. Vor ihm lag ein Seesack. Er schaute sehr erbost meinen Freund an. „Setz dich nach hinten, ich fahren jetzt, die Frau sitzt auf dem Beifahrersitz“
Normalerweise hätte ich diese Bezeichnung „Frau“ nicht akzeptiert, aber seine Aura brachte mich zum Schweigen. Er zog somit bei mir ein. Erst einige Stunden später erfuhr ich, dass er soeben bei seiner Verlobten ausgezogen war. Dies war die junge Dame aus der Disco.
Mein Leben an seiner Seite begann und ich war der glücklichste Frau auf Erden. Welche Frau hat schon einen Gott an ihrer Seite?